Hallo!

Schön, dass Du wieder da bist.

Wenn Du die voraus gegangene E-Mail noch nicht gelesen hast, bitte ich Dich, diese vorher also jetzt als erstes zu lesen, da Du sonst nicht verstehen wirst, um was es geht. Du kannst sie hier nachlesen >  Mail-1

Heute werde ich Dir erzählen, wie es mit unserer Vision weiterging.

Also nachdem uns klar wurde, dass wir in Eddelstorf in der Lüneburger Heide keine Zukunft mehr hatten, suchten wir eine Alternative zum wohnen. Uns waren verschiedene Dinge sehr wichtig.

Die haben wir in einem Brief zusammen gefasst. Auf dem hielten wir alles fest, was für uns wichtig war. Z.B. wollten wir wieder einen Kachelofen, eine Werkstatt, einen Unterstand für das Auto und natürlich einen großen Garten. Außerdem wünschten wir uns ein intaktes Dach, ein schönes Badezimmer und zur Krönung noch eine Zentralheizung. Ich hatte 18 Jahre mit Holzöfen hinter mir und wollte ein wenig Luxus… Ach ja, eine große Küche zum Leben und Arbeiten, war auch ein großer Wunsch von uns.

Es sollte in einer Gegend sein, in der es eine schöne und vielseitige Natur gibt. Vögel aller Art, Kräuter zum schnabulieren und viele Pilze.

Diesen Brief, steckten wir dann in der Lüneburger Heide in eine alte Kastanie, die innen hohl war und mitten im Wald stand. Eine total verrückte Idee…

Vielleicht fragst Du Dich, wo jetzt eigentlich die Verbindung unserer Suche zu dem Reptilienhirn der Amygdala besteht?

Nun… das muss ich kurz erklären.

Dass die Amygdala uns schützt, weißt Du ja schon. Und das ist auch gut so…

Es ist so, das die Amygdala in der Lage ist, Dinge und Begebenheiten abzuspeichern, die uns in Zukunft davor schützen sollen, in ähnliche Situationen zu geraten. Aber auch, wie wir uns in der jeweiligen Situation verhalten haben und was für Maßnahmen uns dabei geholfen haben, aus dieser Situation schadlos heraus zu kommen.

Ein Beispiel: Du gehst im Wald spazieren, es wird schon leicht dunkel und plötzlich stehst Du vor einem Wolf ...

Also ich wüsste, das ich mich nicht verspeisen lassen würde.

Ganz im Gegenteil, ich würde alles tun, um mein Leben zu retten. Vermutlich werde ich in diesem Moment alles vergessen haben, was ich über Wölfe weiß.

Das ist aber auch egal, denn mein Stammhirn, entscheidet in solch einem Fall für mich. Ehe ich in der Lage sein werde zu entscheiden, was zu tun ist, renne ich schon um mein Leben.

Hat man erst ein Mal ein Trauma, wie das oben beschriebene oder ähnliches erlebt, wird die getätigte Handlung in der Amygdala gespeichert. Unabhängig davon, ob sie Objektiv betrachtet richtig war. Es hat geholfen, den Körper und die Seele vor größerem Schaden zu bewahren, das ist das einzige was für das Reptilienhirn (Stammhirn) zählt.

Die obige Darstellung macht deutlich, dass das Reptilienhirn mit dem Verstand nicht zu beeinflussen ist. Wobei nichts unmöglich ist, es erfordert jedoch harte Arbeit und Disziplin an sich selbst, die Amygdala umzuprogrammieren. Doch es geht..

Es zeigt uns auch, dass unser Reptilienhirn sehr darauf bedacht ist, alles in überschaubaren Grenzen zu halten. Leider auch in bezug auf unsere Wünsche und Träume. Denn Grenzen stehen unseren Visionen im Wege. Es könnte ja gefährlich sein, die ausgetretenen Pfade zu verlassen…

Ist es vielleicht auch. Doch eine Versicherung für das ganze Leben, würde dem Leben das Abenteuer nehmen.

Wir waren also so mutig unsere Amygdala zu überlisten. Wir nahmen unseren verfassten Wunschbrief und machten uns auf den Weg zur alten hohlen Kastanie, die mitten im Wald stand. Die Äste dieser wunderschönen Kastanie, waren sehr ausladend und reichten bis zum Boden.

Mit dem Brief in der Hand schritten wir, mit bangem und doch so erfülltem Herzen, auf die Kastanie zu…

Ohhh…. schon wieder länger geworden als gedacht. Also dann bis Morgen…

Alles Liebe von
Anita und Frank Vejvoda